"zeitlichen Gründen" geht m. E. nach völlig am Problem vorbei. Wer es unternimmt, eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen - und diesem Anspruch muss eine Dissertation nun mal genügen - muss die erforderliche [...]
Zitat von Nordstadtbewohner"Franziska Giffey steht im Verdacht, in ihrer Dissertation unsauber gearbeitet zu haben."
Ich denke, man sollte hier klar zwischen Betrug und unsauberem Arbeiten unterscheiden. Zu Guttenberg hat ganze Seiten aus anderen Arbeiten übernommen und teilweise nur die Adverbiale in den Sätzen umgeschrieben. Das hätte ihm politisch wohl nicht den Kopf gekostet, wenn er vor laufenden Kameras das ganze nicht strikt geleugnet hätte. Bei Frau Giffey bin ich mir nicht sicher, ob sie aus zeitlichen Gründen unsauber gearbeitet (das kann passieren) oder ob sie einfach nur betrogen hat. Mal schauen, wie das endet.
"zeitlichen Gründen" geht m. E. nach völlig am Problem vorbei. Wer es unternimmt, eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen - und diesem Anspruch muss eine Dissertation nun mal genügen - muss die erforderliche Zeit einplanen. Ich habe selbst im Rahmen einer außerplanmäßigen Aspirantur, d. h. neben meiner Arbeit, eine Dissertation erarbeitet. Die dafür notwendige Zeit habe ich eingeplant und meine Familie - Frau und zwei Kinder - hat mich dabei auch sehr unterstützt. Natürlich ist es schwer gewesen, das alles "unter einen Hut zu bekommen". Aber wenn man sich etwas vornimmt, muss man auch alles tun, um das Ziel zu erreichen. So bin ich jedenfalls erzogen worden. Mein Doktorvater hat in regelmäßigen Abständen meine Entwürfe überprüft. Ich hätte es gar nicht gewagt, ihm irgendwelche Zitate ohne Quellenangabe unterzujubeln. Dazu hat er viel zu sehr im Stoff gestanden. Allerdings, ich bin kein Politiker, der sich vielleicht nur mit Titeln schmücken will, um sich von Heer der Studienabbrecher abzuheben. Ich wollte einen Beitrag zur Weiterentwicklung meines Fachgebietes leisten und das ist mir in der Verteidigung bestätigt worden.